Die Schilddrüse ist ein rötlich-braun gefärbtes Organ in der Halsregion in Form zweier Seitenlappen (Lobus dexter und Lobus sinister), die meist von leicht unterschiedlicher Größe sind. Die beiden Seitenlappen werden durch eine quer verlaufende Gewebsbrücke, den Isthmus, verbunden. Zusätzlich kann ein vom Isthmus ausgehender Lappen der Lobus pyramidalis vorhanden sein.
Die Schilddrüse wiegt beim Erwachsenen 18 bis 30 Gramm. Dabei ist sie bei Frauen meist etwas schwerer als bei Männern. Sie ist verantwortlich für die Speicherung und Abgabe von Schilddrüsenhormonen. Auf diese Weise ist das Organ an der Regulation des Jod-, Kalzium- und Gesamtstoffwechsels beteiligt.
Häufige Erkrankungen sind die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) sowie die Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose).
Bei einer Überfunktion produziert die Drüse zu viele Schilddrüsenhormone. Das führt zu Gewichtsabnahme durch einen krankhaft erhöhten Grundumsatz, Erhöhung der Körpertemperatur, Steigerung der Herzarbeit, Schlaflosigkeit und innerer Unruhe, psychischer Labilität, Händezittern und Durchfall. Ursache der Hyperthyreose ist meist eine Autoimmunerkrankung.
Bei der Schilddrüsenunterfunktion besteht ein Mangel an Schilddrüsenhormonen. Die Folge ist ein zu niedriger Grundumsatz, der sich in Gewichtszunahme, Verstopfung und Kälteempfindlichkeit äußert. Außerdem beobachtet man teigige Verdickungen und Schwellungen der Haut (Myxödeme), geistige Verlangsamung und Müdigkeit, struppige und trockene Haare sowie Libido- und Potenzstörungen. Die Hypothyreose kann angeboren oder erworben sein.
Weit verbreitet ist die krankhafte Vergrößerung der Schilddrüse (Kropf, Struma), die meist durch Jodmangel bedingt ist.
Seltener sind verschiedene Arten von entzündlichen Erkrankungen der Schilddrüse (Thyreoiditis). Die bekannteste Form der Thyreoiditis ist die Hashimoto-Autoimmunthyreoiditis.
Es kommen auch gutartige Geschwülste sowie Krebserkrankungen der Schilddrüse vor.